Der Traum am Weserstrand

Ein Gedicht von Roland Pöllnitz
Im Schlaf lieg ich am Weserstrande,
Ein junger Hengst hat mich erblickt,
Ihm folgt die wilde Rockerbande,
Da bin vom Hengstsein ich entzückt.

Mir wachsen Fell und eine Mähne,
Mein langer Schweif ist wunderbar,
Wie Perlmutt leuchten meine Zähne,
Wie Seide ist mein Pferdehaar.

Vor Freude tauch ich in die Fluten
Und wälze mich im Wesernass,
Da nähern sich zwei hübsche Stuten,
Ich fühl in mir ein Pulverfass.

Zu einer sage ich: Gestatten,
Dass ich dich jetzt und hier verführ,
Sie antwortet: Mein lieber Gatte
Kennt nicht nur Pflicht, er liebt die Kür.

Lässt du mich meine Kunst beweisen,
Zeig ich dir, wie der Schwengel steht,
Dann glühn am Hufe deine Eisen
Bis morgens, wenn der Birkhahn kräht.

Wir wiehern glücklich miteinander
Und sind das tollste Liebespaar,
Da beißt im Wasser mich ein Zander,
Ich werde wach, mein Traum nicht wahr.

(c) R.P. 2011

Informationen zum Gedicht: Der Traum am Weserstrand

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04.04.2015
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