Der Trabant

Ein Gedicht von Stefan Engelkamp
So wie einst der kleine Trabant,
der sich liebevoll an die Erde band
Sie Tag ein Tag aus umkreiste
Seine ganze Liebe daraus speiste

Vieles, was sie hatten gemein
Entstanden aus demselben Urgestein

Gewiss ist, dass sie sich mochten
Doch nicht stark genug das Band geflochten,
welches sie anfangs verband
bis der eine für ewig verschwand


Zwei Gestirne gekleidet im selb`n Gewand,
als der eine aus der anderen entstand
Doch nichts, was sie auf Dauer zusammenhält,
da sie entstanden in unterschiedlicher Welt
Nein, nichts kann sie zusammenhalten
Geformt zu verschiedenen Gestalten:

Die eine sehr schön und reich an Leben,
was sie dem anderen kann nicht geben
Der bleibet wüst, leer und kalt
Nicht geben kann sie ihm den nötigen Halt

Einst wird die Zeit gekommen,
da der Trabant der Erd entronnen
Er schwebet dahin in weiten Sphären
und allein wird er sich bewähren

Und wenn der eine sich müht in unermesslicher Ferne,
die andere wird sich wenden zurück zum Heimatsterne
Sie wird verglüh`n im Lichte
Dies ist die Geschichte
vom kleinen Trabant,
der sich einst liebevoll an die Erde band
bis er für immer in der Dunkelheit verschwand

Informationen zum Gedicht: Der Trabant

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13.04.2017
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