Der Ruheständler

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Ruheständler

Es will niemand mehr was von Dir,
Früher pulste mir das Leben.
Ich spielte Geige und Klavier,
Gern wollte man die Hand mir geben.

Leider bin ich nur noch Statist
Für nachwachsende Generationen.
Den Ruheständler, der man ist,
Will alle Welt gerne verschonen.

Niemand fragt mehr, wie es Dir geht,
Dein Alter hat sich abgetrennt
Von Jugend, die jetzt neu aufsteht,
In ihrem Hamsterrad selbst rennt.

Abseits davon lockt Deine Welt
Gemütlich in Bistro, Café.
Doch allzuviel Gemächlichkeit
Verstellt manche Lebensidee.

Die Blicke gelten dem Vorüber:
Kennt einer noch die Liebperson?
Geht Jugend nur zu sich hinüber,
Ist Jungsein aller Liebe Lohn?

So rühre ich in meiner Tasse,
Denn niemand will, dass ich erzähle.
So seh' ich nach der Lebenstrasse,
Aus der ich langsam mich fortstehle.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Der Ruheständler

184 mal gelesen
10.09.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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