Der Ruheständler
Der Ruheständler
Es will niemand mehr was von Dir,
Früher pulste mir das Leben.
Ich spielte Geige und Klavier,
Gern wollte man die Hand mir geben.
Leider bin ich nur noch Statist
Für nachwachsende Generationen.
Den Ruheständler, der man ist,
Will alle Welt gerne verschonen.
Niemand fragt mehr, wie es Dir geht,
Dein Alter hat sich abgetrennt
Von Jugend, die jetzt neu aufsteht,
In ihrem Hamsterrad selbst rennt.
Abseits davon lockt Deine Welt
Gemütlich in Bistro, Café.
Doch allzuviel Gemächlichkeit
Verstellt manche Lebensidee.
Die Blicke gelten dem Vorüber:
Kennt einer noch die Liebperson?
Geht Jugend nur zu sich hinüber,
Ist Jungsein aller Liebe Lohn?
So rühre ich in meiner Tasse,
Denn niemand will, dass ich erzähle.
So seh' ich nach der Lebenstrasse,
Aus der ich langsam mich fortstehle.
©Hans Hartmut Karg
2019
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