Der Minnesänger - Eine Sage
Der Minnesänger Edelbert
er sang so schön, war sehr begehrt,
doch nur die Eine mocht‘ ihn nicht,
und nannte ihn „den dummen Wicht“.
Frau Adelind von Hohenschwand
die war sehr stolz und arrogant.
Sie lachte Edelbert nur aus,
und der ging stets gekränkt nach Haus‘.
Das Herz ward ihm so matt und schwer,
denn Liebeskummer peinigt sehr…
Er litt im Stillen vor sich hin:
„Wozu hat dieses Leben Sinn?“
Doch Adelind, die hohe Frau,
war zwar sehr reich, doch nicht sehr schlau.
Dem Markgraf Till von Hohenkant
gab sie zum Ehebund die Hand.
Doch Till war gar kein edler Held,
er war versessen auf ihr Geld.
Er nutzte Adelind nur aus,
nahm sich auch Dirnen mit ins Haus.
Und als vom Geld nichts übrig blieb,
schlich er sich fort, der falsche Dieb!
Die einst so stolze Adelind,
die weinte wie ein kleines Kind.
Sie musste fortan betteln geh’n,
doch hat man sie stets angeseh’n,
mit Schadenfreude, Hohn und Spott.
Sie flehte oft: „Ach, lieber Gott,
zum Sterben bin ich längst bereit,
erlöse mich von diesem Leid!“
Doch eines Tages hörte sie
die wunderschöne Melodie,
die sie von früher gut gekannt.
Sie ward gespielt von Meisterhand
vom Minnesänger Edelbert
er sang dazu – so liebenswert.
Nach langer Zeit stand er vor ihr,
der brave, edle Kavalier.
Sein Blick traf sie bis in ihr Herz
und plötzlich fühlte sie den Schmerz,
dem sie ihm damals angetan,
erneut fing sie zu weinen an.
Doch Edelbert nahm sie mit fort,
an einen wunderschönen Ort.
In seiner Hütte dort am Wald,
war es zwar eng, doch niemals kalt.
Denn Liebe wärmt ja ungemein,
dies merkten auch die Kinderlein.
Sie war so glücklich wie noch nie,
denn Edelbert sang nur für sie..
Es ranken sich Legenden sehr
um diese alte Liebesmär.
In schönen Miltenberg am Main
soll dies ja so geschehen sein.
Voll Kitsch und Pathos ist es schon,
doch hatte ich diese Vision
und bracht‘ sie deshalb zu Papier
für Euch – als kleines Souvenir.
Was man für gut hält, soll man tun,
ich lass‘ nun meine Feder ruh’n…
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