Der letzte strahlende Herbsttag

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Der letzte strahlende Herbsttag


Vorvorgestern Regen, mit viel Schnee,
der bereitet allen Pflanzen großes Weh,
vorgestern Regen und Sturm,
da fühlte man sich wie auf dem Saturn,

gestern Regen und Kälte, ohne Ende
nass waren nicht nur die Hände,
der heutige Tag grau, in grau,
kalt und sehr, sehr rau,

der Tag war der letzte im Monat Oktober,
da zog der Herbst seinen letzten Joker,
ganz plötzlich erlösende Sonnenstrahlen,
man konnte sich sogar in der Sonne aalen,

die steife Kälte ließ den letzten Herbsttag
in feierlichen Prunk erstrahlen,
es gab ja außer der Sonne
keine ernst zu nehmenden Rivalen,

dort noch ein welkes Weinblatt,
und hier eine vollreife Traube,
sie hängen ganz verlassen
an der alten, grünen Gartenlaube,

die letzten Herbstastern drehen
ihre kleinen Gesichter nach dem Licht,
einige Meisen üben ihr Frühlingsgeläut,
in erwartungsvoller Zuversicht,

auch der noch so kalte Winter
wird mit Schnee und Eis vergehen,
wir werden uns in der ersten Maiennacht
nach vielen Tagen wieder sehen!

Informationen zum Gedicht: Der letzte strahlende Herbsttag

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21.10.2015
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