Der Keuschheitsgürtel

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Der edle Schlossherr Kunibert,
war stolz, sehr reich und hoch geehrt.
Sein Weib, die holde Hildegund,
galt als die Schönste in Burgund.

Doch Kunibert ging oft auf Reisen,
dann holte er flugs jenes Eisen,
das seine Gattin sehr verdross,
weil er´s um ihren Leib stets schloss.
Es gab so mancherlei Gefahren,
er wollte ihre Keuschheit wahren.

Einst blieb der Mann zwei Jahre fort,
im Krieg, an einem fernen Ort.
Als Kunibert zurückgekehrt,
fand er das Eisen unversehrt,
doch strahlten ihn zwei Kinder an,
der Schlossherr hat´s wohl nicht getan…

Was war gescheh´n? Frau Hildegund
war einsam in manch´ Abendstund´.
Auch rebellierten die Hormone,
es war besch…. so ganz „ohne“…

Sie sehnte sich nach einem Mann,
der sie befreite aus dem Zwang.
Ein starker Kerl, mit großem Glied
und darum nahm sie sich den Schmied!
Der fertigte den Schlüssel ihr
und jede Nacht gab´s „Grand Plaisir!“
Er schloss die Pforte auf und zu,
der Schmied war wahrlich ein Filou!

Jetzt liegt der arme Handwerks-Tropf
entmannt im Grabe – ohne Kopf.
Denn Kunibert entfernte beides
und Hildegund war voll des Leides!

Dies war die Mär von Kunibert,
der durch die Kunst des Schmieds entehrt.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich nicht doch ein Schlüssel findet…

Informationen zum Gedicht: Der Keuschheitsgürtel

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02.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Enser-Schlag) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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