Der Fremde

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Der Fremde kommt vom Mond. Er sieht die
Wahrheit: „Mit denen Menschen weite Flügel
entfalten! Mit denen Menschen echte Kunst
erzeugen! Mit denen Menschen wahre Schätze
entdecken!“ Wie jeder Tag ein Gewinn ist:
„Mit richtigem Leben! Mit wahrer Liebe! Mit
echter Sprache!“ Mit Ideen. Mit denen
Blumen wachsen!

Der Fremde kommt vom Mond! Er sieht die
Wahrheit: „Mit denen Meisen die Welt
verzaubern! Mit denen Sterne die Liebe retten!
Mit denen Kraft die Sonne weckt!“ Wie die
Zeit ein Geschenk ist: „Mit echten Freunden!
Mit weiten Reisen! Mit wahrer Stille!“ Mit
Träumen. Mit denen Engeln reden.

Der Fremde kommt vom Mond! Er sieht die
Wahrheit: „Mit denen Götter die Menschen
lieben! Mit denen Sprache die Natur erkennt!
Mit denen Licht das Märchen erzählt!“ Wie
die Kunst ein Schatz ist: „Mit wahren Blicken!
Mit echter Kraft! Mit starkem Willen!“ Mit
Liebe! Mit denen Gebete leben!

Der Fremde kommt vom Mond! Schreibt nun
an seine Familie: „Singt! Tanzt! Feiert!“ Nutzt
die Zeit. Arbeitet und genießt. Liebt das Leben.
Habt Freunde. Glaubt an das Glück. Seid wie
die Menschen: „Denkt das Beste! Sagt das
Beste! Seht das Beste!“ Und der Mond ist
wie die Welt: „Ein Paradies!“

(C)Klaus Lutz

Zombiefilme

Es ist kein Leben mehr da. Tage im Bett. Die Aggressionen
die damit entstehen. Der Frust, jeden Willen, verloren zu haben.
Dann noch mein kranke Moral. Die nein sagt, zu einem Cognac.
Die nein sagt, zu einem Joint. Die nein sagt, zu Torte mit Sahne.
Das lässt nichts leichter werden, in diesem Leben. Es ist ein
Drama ohne Ausweg: „Konditoreien an jeder Ecke! Aber meine
Moral sagt nein!“ Supermärkte mit Cognac an jeder Ecke! Aber
meine Moral sagt nein! Drogen an jedem Platz! Aber meine Moral
sagt nein!“ Zuviel Anstand ist die schlimmste Zerstörung für den
Mensch. Und die geistige Zwangsjacke. Mit der er langsam dem
Wahnsinn verfällt. Genau der Weg der vor mir liegt Die Psychiatrie
voller anständiger Wahnsinniger. Nur noch mit Zombiefilmen
therapierbar. Um ein wenig von dem Anstand zu verlieren. Und
den Wahnsinn erträglich werden zu lassen. Das ist auch meine
letzte Hoffnung: "Zombiefilme!"

(C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Der Fremde

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21.08.2021
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