Der Fall der Mauer

Ein Gedicht von Peter König
Der Fall der Mauer

Noch heute denke ich mit Freuden daran zurück.
Es war etwas geschehen, und niemand kannte unser Glück.
Aber auch trauer war da schon mit bei.
Was musste die Bevölkerung erdulden und war nun endlich frei.

Als achtzehnjähriger habe ich es krass erfahren.
Wenn es heißt Gesetze zu achten und zu wahren.
Wer gegen den Strom schwimmt geht unter oder nicht.
Nur wer dafür ist, den ergeht es so nicht ?

Zwei Schritte hin und eine Drehung her.
Habe ich es noch in Erinnerung so ungefähr.
Und eine Stahllaterne mit Brett zum schlafen an der Wand.
Einundzwanzig Tage Bau und einen Topf Kosaken Kaffee in der Hand.

Zum Frühstück eine Scheibe trocken Brot.
Zum Mittag zwei Scheiben und der Hunger tut so Not.
Und zum Abend das selbe wieder in Rot.
Und jeden dritten Mittag eine warme Mahlzeit, was sagt ihr denn jetzt bloß ?

Da wo ich war in Torgau Waldheim und Naumburg gab es diese Totouhr.
Man nannte es drei mal sieben und eine Decke nur.
Karo einfach im Knast Jargon gleich pur.
Unglaublich das zu erleben und gleich als Jugendlicher finde ich wunderbar nur ?

Das sind meine Erinnerung an jene dunkle Zeit.
Aber heute als Erwachsener schaue ich auf das Leben zurück.
Und bereue es mit keinen Stück das ich den Weg gegangen bin.
Sonst würde ich heute hier nicht schreiben, und euch alle nicht kennen das wäre verrückt.

Gruß Jacky 2012
2012 Copyright by Jacky 2012

Informationen zum Gedicht: Der Fall der Mauer

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16.09.2018
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