Der Eisvogel im grünen Ried
Ein Gedicht von
Helge Klein
Im sanften Abendsonnenschein
im dichten, grünen Ried
sitzt still ein wahrer Edelstein,
den selten man nur sieht.
Wie ein Opal, so leuchtend blau,
so schimmert sein Gefieder.
Im Wasser spiegelt sich genau
die Brust rot-golden wider.
Mit seinem Schnabel, wahrhaft spitz,
wie eine Lanze lang,
zielt er von seinem hohen Sitz
auf seinen nächsten Fang.
Schnell, wie der Blitz, mit einem "Zisch"
stößt er ins Nass hinein,
taucht tief hinab und schnappt den Fisch:
Heut' ist ein Döbel sein!
Mit einem Schluck, den Kopf voran,
verschlingt er gleich die Beute,
fliegt rasch zu seiner Höhle dann
und schließt den Tag für heute.
In einem Loch im Uferhang
liegt tief sein sich'res Nest.
Geschützt durch einen langen Gang
er sich dort niederlässt.
Ach, gäbe es in diesem Land
doch mehr von solchen Flächen,
dann könnten für den Wildbestand
wir eine Lanze brechen!
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