Der Bus fährt ab

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Bus fährt ab

Der Busfahrer steht am Hotel,
Lässt die Motoren lange laufen,
Da holen manche noch ganz schnell,
Was keiner wollte sich selbst kaufen:

Orangen, Birnen und Bananen,
Brot, Eier und ein Kuchenstück.
Im Bus lässt sich deshalb erahnen:
Mitnehmen ist das größte Glück!

Daheim packen sie fleißig aus,
Was Jäger so an Beute horten.
Man lebt ja diesen schönen Schmaus,
Wenn der Bus zieht zurück von Norden.

Bleibt nicht der Mensch gerne ein Dieb,
Wenn die Bescherung in der Ferne
Den Konsumenten hat so lieb,
Dass wieder kommt er immer gerne?

Doch wer sich nur noch fremdbedient,
Der darf am Ende gar nicht schreien,
Wenn ihn die Erde nicht versühnt
Und nichts ihm hat mehr zu verleihen.

Auch Klopapiere und Handtücher,
Die werden fleißig eingepackt.
Man klaut heute doch keine Bücher,
Viel Neusilber wird eingesackt!

Der Bus fährt ab, es war doch schön,
Dass im Hotel so viele waren.
So können sie nach Hause geh'n –
Es lässt sich dadurch trefflich sparen...


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Der Bus fährt ab

53 mal gelesen
23.11.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige