Den Januar wieder mögen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Den Januar wieder mögen

Jahrzehntelang gegen den Schnee angefahren,
Mehr als vierzig Jahre auf Tiefspuren hindurch,
Sich dabei aussetzen allen Unfallgefahren,
Doch berufstätig musste man da ja durch!

Täglich hinter Lastkraftwagen herschleichen,
Die man nicht mehr überholen konnte,
Auch überbreiten Schneepflügen ausweichen,
Dann Schneeschippen, wo zuhause man wohnte.

Und nun urplötzich im Ruhestand jenes Phänomen,
Dass es in den Januaren keinen Schnee mehr gab,
Auf graue, schwarze und braune Flächen hinseh'n,
Wo sich kein Kind mehr zum Schlittenberg begab.

Endlich hat es heuer wieder sehr viel Schnee
Mit jauchzenden Kindern auf ihren Schlitten,
Mit Wächten dort oben auf der Waldeshöh',
Wo man immer schon gerne die Kälte erlitten.

Deshalb kann ich den Januar jetzt wieder mögen,
Denn von Kindesbeinen an habe ich ihn so erlebt:
Die weißen Flächen sind mir jener Lichtsegen,
Mit dem das Jahr dem Frühling zustrebt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Den Januar wieder mögen

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21.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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