Das Wunderkind

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich war ein Wunderkind. Ich war
schon, mit vier Jahren, ein Dieb.
Und kein Mensch hat etwas
bemerkt. Ich konnte Lügen ohne
Ende. Und hatte die Liebe von
allen. Ich konnte sagen das
Kuchen gesund ist. Und hatte,
jeden Tag, eine Torte. Ich war
das Glück dieser Welt. Selbst
der Pfarrer hat dieses Wunder
erwähnt. Bei jeder Predigt.

Ich war ein Wunderkind. Ich war
schon mit vier Jahren ein Genie.
Ohne das es ein Mensch bemerkt
hat. Ich konnte ohne Zahlen
rechnen. Und die Ergebnisse
waren korrekt. Ich konnte mit
eigenen Worten erzählen. Und
hatte Geschichten die nie traurig
waren. Ich war die Freude des
Lebens. Selbst jeden Guru hat
dieses Wunder erleuchtet. Bei
jedem Joint!

Ich war ein Wunderkind! Ich war
schon mit vier Jahren ein Künstler.
Und kein Mensch hat es bemerkt.
Ich konnte durch Wände denken.
Und habe immer Schokolade
gefunden. Ich konnte meine
Phantasie malen. Und jeder
Philosoph, wollte mehr von
Schaukeln wissen. Ich war der
Traum des Lebens. Selbst jeden
Psychiater hat dieses Wunder
beeindruckt. Bei jedem Kaffee!

Ich war ein Wunderkind. Ich habe
an mein Leben geglaubt. An
Schokokekse. An Zimtreis. An
Streuselkuchen. An die Siege mit
Zinnsoldaten. An die Sicherheit
von Sandburgen. An den Indianer
mit Friedenspfeife. Ich war der
König der Zwerge. Ich war die
Wahrheit des Kindergartens. Ich
war die Zukunft von Lego. Das
Geschenk an die Menschheit. Bis
ich den Glauben, an das Christkind,
verlor!

(C)Klaus Lutz



Am 9.3.2021 um 21:58:47 Uhr
die Copyrights gesichert!

Informationen zum Gedicht: Das Wunderkind

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28.06.2021
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