Das Kind
Es ist Nacht, wohl viertel drei,
da pocht es laut an meiner Tür.
Wer mag das sein? Bei aller Treu!
und was will der fremde Gast von mir.
Ich schleich heraus, bekleidet ganz dezent.
Mach wirklich leis die Türe auf.
Sehe nur, wie jemand rennt;
schon schaue ich, entsetzt darauf:
Vor meiner Tür liegt eine Wiege
und der Inhalt, meine Güte -
Straft mich mein Auge Lüge!
Es ist Kind! in jüngster Blüte.
Ein Wonnefratz! schnell abgestellt.
Wieso gerade bei mir?
Hat sich sein Gesicht jetzt aufgehellt?
Was mach ich jetzt, mit dieser Zier?
Kein Gedanke hat mehr Ruhe.
Alles rast im Zickzack rum.
Weiss immer noch nicht, was ich tue;
Und das Kleine liegt: friedlich stumm.
Endlich, nach ewigen Minuten,
wähle ich am Telefon.
Oh die Nerven! dieses Tuten;
und dann der rettende Sprechton.
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