das ende Babylons

Ein Gedicht von marmotier
als er die flammeninschrift sah
beim trinkgelage,
erstarrte er.
schon schwand die feuerhand.
und da war keiner,
der die worte deuten konnte.
Belsazar graute es
vor seiner eig'nen lästerung.
jetzt höhnte niemand mehr.

er flehte seine götzen an.
wie immer schwiegen sie.
erst, als er Daniel rufen liess,
vernahm die botschaft er:
gezählt, gewogen, für zu leicht befunden.

ein band der angst war um sein herz gewunden,
und plötzlich war er ganz allein.
drauf hüllte Daniel er in purpur ein,
behängte ihn mit gold.
es war zu spät.

der frevler hatte gott sich überhoben.
er stand verstummt.
die eigenen kumpane töten ihn.

und bald sank auch sein reich dahin,
vom feind geschändet und zerteilt.
verloren schon,
das alte, stolze Babylon.

denn: mene mene tekel uparsin.
jetzt erst enthüllte sich der ganze sinn.

nur ödnis bleibt, wo keiner mehr verweilt,
und manchmal eine karawane,
die vorübereilt.



Copyright © Marmotier 2013

Informationen zum Gedicht: das ende Babylons

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06.03.2013
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