Da war ihm doch

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Da war ihm doch
Da war ihm doch,
Als würde er heute
Vom Sonnenschein geküsst.
Man hat ihn herzlich begrüßt
Alles altbekannte Leute,
Das Gespräch wartete noch.

Zuerst die Pflicht und dann die Kür,
Also auf zum leidigen Gespräch –
Im Sinnen auf die schönere Tätigkeit
Mit ihr, seiner ersehnten Lieblichkeit.
Schon schlug sein Herzgefäß:
Lächelnd ging er zur Tür.

Er kam gern wieder rasch heraus
Aus diesem so wichtigen Dialog
Und ging direkt zur lieben Seele,
Damit er sich bei ihr einstelle.
Doch als er um die Ecke bog,
Waren leer Eingang und Haus.

Es ist nicht leicht, jemanden zu finden,
Der mit Deiner Arbeit auch einverstanden,
Weil er vielleicht nur an das Eine denkt,
Dir vielleicht nur wenig Glauben schenkt.
So kannst und willst Du dort nicht landen,
Wo sich Liebe nicht kann binden.

Da war ihm doch,
Als wär' sie ihm sehr fern,
Selbst wenn seine Adern lohen.
Vielleicht ist sie sogar geflohen,
Hat zu enge Nähe nicht allzu gern,
Nicht bereit für das Liebesjoch.

Dann sah er sie dort sitzen,
Draußen, wartend im Sonnenschein,
Wo kein Zweifel ihn mehr grüßte,
Als er sie sehnsüchtig küsste –
Sie zweisam, so ganz für sich allein:
Wind blies durch des Standkorbs Ritzen...

©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Da war ihm doch

29 mal gelesen
06.09.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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