Coronatod

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Coronatod

Diese isolierten Intensivtage
Gehen einfach über Menschen hinweg,
Durch sie hindurch, sind der Einsamkeit verbunden
Und lassen Leidende schmerzleidend liegen.

Brutal packt das Virus die Lunge,
Unerbittlich verschlimmert es Lebenszeit,
Treibt die Ausbreitung immer weiter,
Packt Menschen ein in ihre Schmerzen

Wie sollte da noch Hoffnung wachsen,
Wenn niemand kommen darf und kein Trost?
Wie kann solch ein Verelendungszustand
Den Kranken überhaupt Rettung verheißen?

Das Personal in den Intensivstationen
Kommt selbst an seine eigenen Grenzen.
Nichts bleibt, um Menschen zu entlasten,
Wo nur noch der Virustod dauerhaft lauert.

Schmerzen und Atemnot verhindern gar,
Dass Erinnerungen Schöneres erwecken:
Im Schwinden der letzten Lebensgeister
Verhockt sich in Sinnen die blanke Angst.

Auch sie ist erstorben, wie alles davor,
Wenn Särge in Krematorien sich stapeln,
Nur noch vergänglich auf jene Glut warten,
Mit der ins Nichts Leiber verschwinden.



©Hans Hartmut Karg
2022

*

Informationen zum Gedicht: Coronatod

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Tod
11.02.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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