Brennnesselsud
Brennnesselsud
Jahrelang dasselbe Kummerleid:
Die Tomaten fruchteten nicht sehr.
Ein guter Freund wusste Bescheid:
Brennnesselsud macht Früchte schwer!
Also die Brennnesseln abgeschnitten,
Mit der Rebenschere am Wegesrand.
Da wachsen sie, nicht gern gelitten,
Wo der alte Holzschuppen stand.
Die fühlten sich dort wohl,
Doch die Tür hätte man frei,
Also machten wir den Eimer voll,
Womit man des Rates Untertan sei.
Mit Regenwasser aufgegossen,
Dann vierzehn Tage stehend in der Sonne
Und die stinkende Jauche dann unverdrossen
An die Wurzelballen – zur Tomatenwonne!
Tatsächlich wuchsen die Pflanzen kräftiger,
Fleischtomaten erschienen als große Früchte
Und erfreuten uns als Gärtner, die geschäftiger
Dem Freund dankten für Rat, wir schenkten Früchte.
©Hans Hartmut Karg
2024
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