Blume der Nacht
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Blume der Nacht,
aus deiner Freudentränen will ich trinken
Leg mir dein vertrautes Lied, das rein im Blut,
das gesungene Atmen von Wurzel und Blätter,
auf meine Lippen
Wäre ich wie Tau oder dem Regentropfen gleich,
ich würde mich als brennende Feuerzunge
vom Himmel stürzen, in die tiefen Brunnen steigen,
um an dich zu gelangen, dich deiner Unschuld
zu rühmen.
Blume der Nacht,
lass nicht ab, dass derjenige, der zu lieben wagt,
sich an deiner Blütenspitze immer wieder selig reibt,
beschützt vom Dorn, der verhindert, dass sich
Geliebtes vom Herz spaltet.
Du kennst die besagte Stunde der Sinnlichkeit,
wenn Wunsch und Begierde in den Armen
paradiesisch verschmelzen. Die Blüten des
inneren Strebens befreit, nach Frieden versöhnt,
zur Frucht reifen.
Blume der Nacht,
verschweige nichts, Traum, Wunder, Widerspruch!
Du weißt nur zu gut, wer aus dem Brunnen
der Sehnsucht trinkt, wird durstig bleiben,
ein Leben lang!
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 19.05.2016)
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