Begegnungsentzug

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Begegnungsentzug

Sie meinen, mit ihrem Liebesentzug,
Bei dem sie alle Kontakte abbrechen,
Wären sie viel freier und damit am Zug,
Müssen nie wieder mit Peinigern sprechen.

Das ist halt die krampfhafte, alte Mär',
Dass sich Lebenslügen so auflösen lassen.
Doch irren die Abbrecher damit schwer,
Denn Böswille treibt sie weiter ins Hassen.

Menschen, die Familie nicht als Wert empfinden,
Fegen mit Minderwertigkeit das Naturwüchsige weg.
Ihre selbst zugefügten Wunden können nicht schwinden,
Denn Seelenkrankheiten bleiben dauernder Lebensbeleg.

Der Komplex zeigt nur, dass er sich mit Liebesentzug
Für entgangene Liebe immerzu rächen will.
Doch dahinter steckt eben auch Selbstbetrug:
Ein Knüppel der Kindheit ist mehr als ein Spiel...

Schuld tragen daran immer nur die andern,
Minderwertigkeit fasst nie an die eigene Nase.
Deshalb muss sie in die Frühzeit wandern,
Vegetiert lebenslang in ihrer persönlichen Blase.

Komplexbeladene meinen, wenn sie sich entziehen
Hätten sie für sich daraufhin ein besseres Leben.
Da jedoch im Gemüt weiterhin Schwaden ziehen,
Wird keine Trennung zur Befreiung anheben.

Kranke Seelen können keine Nähe feiern,
Virilieren, dilettieren an der Oberfläche,
Müssen immerzu ihr eigenes Mantra leiern
Von leidvoller Kindheit, mit der man halt breche...


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Begegnungsentzug

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12.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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