Bachlauf

Ein Gedicht von Ingelore Jung
Bachlauf

Leise ist es zu hören
Das Murmeln, das Plätschern
Dein Lauf über die Steine
Moospolster und Algen darauf
Ruhig fließt du weiter
Mäandernd durch die Wiesen

Am Bachrand die Wasseramsel
Jetzt hüpft sie vergnügt von Stein zu Stein
Immer wieder ihren Schnabel
Eintauchend ins eiskalte Nass
Weiter auf deinem Weg
Mit deinem kristallklaren Wasser

Zeigst dich jetzt sehr verjüngt
Da und dort lachende Kinder
Auf der Wiese spielend
Einige versuchen eifrig
Deinen Lauf zu stauen
Doch lässt dich nicht zwängen

Schlängelst dich vorbei
Entlang den Schönheiten der Landschaft
An Sumpfdotterblumen, Mädesüß und Bachnelkenwurz
Ein Farbenspiel in Gelb, weiß und rotbraun
Der Eisvogel in seinem kobaltblauen Kleide
Jetzt in der Sonne schimmernd im kräftigsten türkisblau

Da noch der Feuersalamander
Leuchtet prächtig in schwarz gelb
Die Wasserasseln mit ihren Beinkrallen
Halten sich an Steinen und Pflanzen fest
So fließt du ruhig weiter, nimmst stetig deinen Weg
In deinem natürlichen Lauf

Deine vielen bunten Steine, teilweise
Vom vielen Wasser rund geschliffen
Die Natur in dir und um dich
Zeigt sich von ihrer schönsten Seite
Schenkst Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Labsal für den nach Ruhe suchenden Menschen

Aber... leider bist du durch Menschenhand
So arg geschunden und zerstört
Dass all deine Schönheiten nur noch
Ein Abglanz dessen sind, was war
Dass du nur noch träumen kannst
In deinem natürlichen Bett zu fließen

© Ingelore Jung
2013

Informationen zum Gedicht: Bachlauf

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22.04.2017
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