Aus dem Knast entlassen

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Aus dem Knast entlassen, leer die Taschen.
Einen schäbigen Koffer in der Hand,
alles egal.
Und er sich eingestand,
sein agieren früher, brutal und illegal.

Ein paar Schritte laufen,
nur weg vom Knast, doch ohne Hast.
Nie mehr hier verweilen, nur kurz stehen bleiben,
tief durchatmen, die Augen schließen,
den lang ersehnten Freiheitsduft genießen.

Wo soll er hin,
bei den Eltern hat es keinen Sinn.
Sinniert, was war ich verdorben,
jetzt suche ich mir eine Bleibe,
in einer billigen Kneipe.

Die Freunde von damals, hat er getroffen,
mit ihnen, auf die erneute Freiheit gesoffen.
Sie hatten schon wieder einen neuen Plan,
todsicher,
dieses Mal kann nichts schief laufen.
Für jeden 200.000.00 Euro,
damit kannst du dir, die Welt kaufen!

Doch er schüttelte den Kopf, sagte "nein",
muss kein viertes Mal, in den Bau rein.

Er konnte keine Arbeit finden.
Wer will schon Einen, aus dem Knast,
O wie er, die tolerante Gesellschaft hasst.
Keiner fragte nach seinen Wünschen und Befinden,
spürte seine Felle davonschwimmen.
Dachte resigniert, Verlierer werden nie Gewinner.

Wie weiterleben,
wenn sie ihm keine Chance geben.
Wie sich bewähren, keiner will mit ihm verkehren.

Er ist hoffnungslos...

Informationen zum Gedicht: Aus dem Knast entlassen

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18.09.2014
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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