Aufräumen ist so schwierig
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Aufräumen ist so schwierig
Wie viele Dinge braucht man eigentlich?
Die Frage hat man sich selbst nie gestellt,
weil „viel“ zu allgemein sie sich verhält,
präziser ist die Frage: „Was brauch ich“?
Die klare Antwort ist gewiss,
natürlich brauch` ich was gerade fehlt
und mir beim Anblick auch ins Auge fällt,
was tat ich nur weil ich es nun vermiss?
Wenn man ´s erst im Besitze hat,
dann stapelt man und hegt es –
nicht immer – manches Ungepflegtes
hat man nach Jahren satt!
Es wird geräumt und aussortiert.
Dann kommt die Gretchenfrage,
ob ich ´s behalte oder gar zu der
Entsorgung trage,
stell es zurück, schon ist ´s passiert.
Für jahre bleibt es wieder mein
gebraucht wird ´s dennoch nicht.
so haften Dinge dir ganz schlicht
und lebenslang am Bein!
So geht ´s auch mit dem Seelenmüll,
den man nie aufgeräumt –
doch eines Tags er überschäumt,
das habe dumpf ich im Gefühl!
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