Aschermittwoch

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Aschermittwoch

Fasching vorbei, war denn da was?
Erinnerungen purzeln in halbleere Teller.
Man hebt auch nicht mehr gern das Glas,
Am Morgen wird es dann merklich heller.

Jetzt wieder alle Sünden unbedingt loswerden,
Selbst wenn man nicht mehr Kirchgänger ist,
Weil sie doch längst alle Säle auskehrten
Und Du noch weißt, wer Du wirklich bist.

War da nicht vorgestern ein Techtelmechtel,
Mit dieser viel zu jungen Blondine?
Hattest Du vielleicht vergessen das Schächtel
Mit nötigem Schutz – auch für Deine Sabine?

Zurück der Schritt in die Welt der Realität,
Tränenreicher Abschied vom Lustprinzip,
Jetzt abnehmen, dass der Bauch nicht zu spät
Als Leib nicht mehr geht in nächstjährige Bütt!

Ja, die Asche hilft so manch altem Haupt
Gesetzt nun wieder die Allüren abzulegen,
Wenn man meint, dass alles, was unerlaubt
Kann sich nun aus dem Gewissen wegfegen.

Also dann doch wieder zu Mutti zurück
Und vergessen, was an Drang und Lust,
Denn das Bewährte bleibt trautes Glück,
Der Torheit Narrenkappe ist nichts als Frust.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Informationen zum Gedicht: Aschermittwoch

259 mal gelesen
14.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige