Angst

Ein Gedicht von Anita Namer
Wie oft und in wie vielen Variationen
bist du mir schon begegnet?

Du Angst
stehst vor mir
wie eine Mauer
und ich sehe – nur dich.

Kein links und rechts
kein vor und zurück
nur dich:
Du Angst.

Du selbst
tust mir eigentlich nichts.
Du bist nur dazu da,
mich achtsam werden zu lassen.

Im Grunde weiß ich,
das alles,
wovor ich Angst habe
noch gar nicht eingetreten ist,
vielleicht gar nicht kommen wird
und doch
habe ich Angst.

Irgendwie
lähmst du mich.
Ich weiß,
vor dir kann ich nicht davon rennen,
du holst mich wieder ein.

Stehenbleiben
will ich auch nicht.
Ich liege da,
fühle nichts als Angst
und weiß nicht wohin mit dir.

Ich habe es schon so oft erfahren:
In dem Moment
indem ich durch dich hindurchgehe
wirst du zu Kraft, Mut, Vertrauen,
aber irgendwie
wenn ich wieder vor dir stehe,
vergesse ich es.

Dann ist es schön
wenn jemand kommt
der mich daran erinnert:
„Geh hindurch!“
und noch schöner ist es,
wenn nur ein einziger Mensch
an mich glaubt.

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Angst

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17.04.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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