An dich, Hobbypsychologe
Deine Analysiererei geht mir auf die Nerven.
Was mich so nervt?
Ungefragt gibst du deine Statements ab.
Und glaubst zudem noch,
dass dein Gegenüber darauf nur gewartet hat.
"Gottseidank, JETZT habe ich mein Problem begriffen!
Dank dir und nur Dank dir!"
Das möchtest du gern hören, stimmts?
Wer gibt dir das Recht,
ungefragt,
in der Psyche eines anderen Menschen zu schnüffeln?
Und dein Gegenüber kaltherzig
damit zu konfrontieren?
Mit Tempo 300 aber mal so jede Grenze
deines Gegenübers zu überfahren?
Spürst du eigentlich deine Grenzen?
Wenn man dich lässt,
packst du alles aus.
Dein ganzes Wissen
über Projektionen
und Spiegel
und das Gesetz der Anziehung,
und Dualität
und... blablabla.
Doch wehe dein Gegenüber schießt zurück.
So wie du mit Tempo 300
in den Bereich des anderen eindringst,
katalpultiert er dich plötzlich zurück.
Das magst du gar nicht.
Das lässt du den anderen spüren.
Eines deiner bevorzugten Mittel:
Hohn und Spott.
Zu gern legst du dann nochmal nach.
Ungefragt
die Wunden eines anderen Menschen
zu analysieren,
ist nicht einfühlsam und achtsam.
Da verwechselst du etwas.
Vielleicht liegst du mit deiner Analyse zwar richtig.
Doch die Grenzen eines anderen zu überlatschen,
ist einfach rücksichtslos.
Interessiert dich überhaupt
in welcher Verfassung dein Gegenüber ist?
Vielleicht hält er deine Analyse gar nicht aus?
Vielleicht hat er das alles längst geheilt?
Weißt du eigentlich,
dass manche Wunden ein Leben lang bleiben?
Es braucht dann schlichtweg keine Analysen.
Sondern Mitgefühl und ein offenes Ohr.
Wenn du das nicht geben kannst und willst,
ist das kein Problem.
Das ist nicht schlimm.
Aber hör endlich mit diesen taktlosen Analysen auf.
Oder frag vorher, ob deine Analyse jemand hören möchte.
Doch hier wird es
vielleicht schon problematisch.
Denn zu fragen, bedeutet,
dem Gegenüber eine Wahl zu lassen.
Wie gehst du mit einem möglichen Nein um?
Hör mit dem ungebetenen Analysieren auf.
Oder wundere dich nicht,
wenn ich auf Abstand
zu dir gehe.
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