Amselgesang

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Amselgesang

Er hört nicht mehr auf zu singen
Und verbreitet sein Lied im ganzen Geviert.
Ihm scheint der Spagat zu gelingen:
Dem Regen trotzen, weil er ihn nicht spürt.

Am Dachfirst sitzt er die volle Stunde,
Während vom Himmel die Tropfen fallen.
Er gibt mit abgespreizten Flügeln Kunde,
Dass Melodien auch im Regen erschallen.

Das ist schon ein besonderes Wesen,
Welches vom Wetter sich nicht schrecken lässt.
Nicht von Nässe, in welcher er kann doch lesen,
Dass keine Trauer seine Seele durchnässt.

So singt er, bereitet uns Lebensfreude
Mit seiner unvergleichlichen Stimme
Und kündigt so an, dass wirklich heute
Noch Sonne kommt – im Tanz der Imme.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Amselgesang

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05.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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