Allwetterwaffe
Ein Gedicht von
Friedrich Graf
Allwetterwaffe
Der Tag erscheint dir trüb und grau,
du glaubst, gleich wird es regnen,
und folgerst daraus superschlau,
mit Schirm dem zu begegnen.
Missgelaunt ergreifst du schnell,
zur Abwehr derlei Grausen
den Regenschirm mit Stahlgestell
und gehst geschützt nach draußen.
Mit dem Gewicht in deiner Hand
läufst du gewappnet weiter,
und merkst, dass sich der Spuk entspannt, - -
denn plötzlich wird es heiter.
Innerhalb sehr kurzer Zeit
musst du vor Wärme hecheln,
weil Sonnenstrahlen, dunstbefreit,
zur Erde nieder lächeln.
Der Schirm hat es zwar gut gemeint,
trotzdem tust du ihn hassen,
denn dieser ist nur dann dein Freund,
wenn du verweilst im Nassen.
Doch schnell erkennst du in der Not,
das Ding hilft nicht nur gegen Regen,
und hältst ihn - Schatten spendend - steil
der Sonnenflut entgegen.
Somit hat sich der Wirkungskreis
des Schirms stark ausgeweitet:
Er ist es der als guter Freund
dich nunmehr stets begleitet.
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(© Friedrich Graf)
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