Ach ja der Sensenmann

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Dunkel ist’s, die Dielen knarren,
hör wem mit den Hufen scharren.
Im Flur da brennt gedämpftes Licht,
da steht ein Kerl, hat kein Gesicht.

Seine Kutte ist aus Loden,
reicht hinunter bis zum Boden.
Sagt: “Deine Zeit die ist vorbei“,
kein Grund dass ich deswegen schrei.

Im Gegenteil, den Sensenmann,
den schau ich mir sehr gründlich an:
“Du bist albern Todeswesen,
was willst du hier mit einem Besen?

Willst du hier vielleicht noch fegen?“
Mann da war der Kerl verlegen.
“Du warst scheinbar so stark berauscht,
dass die Geräte hast vertauscht.“

Da nimmt er still das Kehrgerät:
“Mein Freund es wurde wieder spät,
darum, da werde ich jetzt gehen,
so leb denn wohl, auf Wiedersehn.

Informationen zum Gedicht: Ach ja der Sensenmann

1.454 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
06.06.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige