Und das Ende kam.

Ein Gedicht von Zinnenwärter Lampent
Als der Wind aber nasser wurde, und der Himmel reich an Wolken erkaltete, erging an Maaja Goldblum das Wort ihres Herrn, sodass sie entrückte und sprach:

Tritt auf und versink nicht in meinen Spuren
Schau nicht zurück, keine Zeit
Mit Aufgang der Welt verschleißen die Uhren
Bis dahin müssen wir weit
Fort sein von der Erde; wart ab und geh abwärts
Die Nachtwärter wachten dir auf
Halt aus und geh aufwärts; wer sich alles abkehrt
Die Nachtwächter warten mir auf

Man hat uns geläutert, du hast mich gesehen
Mein Kleid strahlte rot wie der Abend
Ich sah dich am Fenster, der Wind brach mein Wehen
Und brachte mich, teil dir zu haben
Ich glaubte daran auch noch, weil du mich aufgabst
Ich hörte all deine Lieder
Leih mir deine Stimme, weil du dich verausgabst
Zu dritt nun fliegen wir wieder

Fegen über die Wälder
Altes niedergebrannt
Regen über die Felder
Und ein Neues erstand
Reich mir jetzt deine Hand
Und wir funkeln von oben
Nimm mein Sternengewand
Es versengt eure Roben

Da ließ Adelholz die Worte der Maaja aus seiner Seele klingen, denn er wusste, dass der Herr sie gegeben hatte. Und die Worte erfüllten die Erde und es ward ein Staunen über allen Häusern, denn sie erkannten den Ausklang des Herrn.

© Zinnenwärter, 2021

Informationen zum Gedicht: Und das Ende kam.

1.098 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
07.06.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Zinnenwärter Lampent) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige