Gier wird bestraft

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Ich kann mich nicht mehr riechen,
möchte mich verkriechen.
Komme ihm nicht aus,
er geht mit mir nach Haus.

Mir ist schon ganz schlecht,
doch es geschieht mir recht.
In meiner unendlichen Gier, wie ein Stier,
voller Hysterie stürzte ich mich in der Parfümerie
auf meinen Lieblingsduft, ein Traum - reine Magie.

Sprühte hemmumgslos, schlimmer als ein Barbier.
Bei der Verkäuferin verlor ich alle Symphatie,
es war keine Zier, meine Gier.
Der Duft war so penetrant,
nicht schmeichelnd oder gar interessant,
bei der nächsten Probe, verliere ich nicht den Verstand.

Und ich kapierte und akzeptierte,
möchte man Harmonie mit seinem Duft,
ganz dezent benutzen, so werde ich fein duften.

Nach einem heißen Bad und frischer Wäsche roch ich wieder frisch,
doch mein Lieblingsparfüm kommt nie mehr auf meinen Frisiertisch.
Denn ich kann es nicht mehr riechen!

Informationen zum Gedicht: Gier wird bestraft

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26.10.2018
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