Der Toaster im Kloster

Ein Gedicht von Udo Brückmann
Am Esstisch eines fernen Klosters
Ist eingeklemmt gefährlich tief
Im Schienenstrang des Orden-Toasters
Verzwickt, zu eng und ziemlich schief

Ein Mäuserich, ein Tempel-Mönch,
Der Sekretär des Kardinals.
Er ist alleine heut' beim Lunch
Im Küchentrakt des Speisesaals.

Die Hitze steigt, die Ritze glüht,
Versengt der Maus das graue Fell.
Der Mäuserich ist sehr bemüht
Sich zu befrei'n aus dem Gestell.

Die Schiene schnellt rasant nach oben,
Der Toaster steht untätig still,
Die Maus, sie will ab jetzt geloben
Nach Schock und Schreck im Kloster-Grill

Sich künftig besser umzuseh'n
Und tugendhaft daran zu denken,
Beim Toasten sich schnell aufzubläh'n,
Um auch den Geist nicht fehl zu lenken.

Die Seele, sie weiß nur zu gut:
Im Toaster gibt es kein Erbarmen.
Zur Hölle mit der Feuersglut!
Der Himmel strahlt. So sei es – Amen.

Informationen zum Gedicht: Der Toaster im Kloster

281 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
05.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Udo Brückmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige