Dornenwelten
Ein Gedicht von
Torsten Bischoff
Eng an die Felsen geschmiegt
wachsen die dornigen Pflanzen,
damit sie der Wind nicht verbiegt
in seinem stürmischen Tanzen.
So trotzen sie Wettern und Zeiten.
Sie wachsen und prägen die Landschaft,
wenn sie sich unnahbar ausbreiten
bezeugen sie ihre unbändige Kraft.
Sie bilden Kräuter, trotzen der Sonne.
Im Herbst verbreiten sie würzigen Duft.
Betäuben uns als Gewürzkolonne,
bevor der Zauber im Winter verpufft.
So wächst eine Welt aus Dornen und Steinen
voll stachliger Wunder und sperrigem Charme.
Wer sie betreten will kommt schnell ins Weinen,
sie nutzen sehr wehrhaft den Dornenalarm.
Panormos, Mykonos, GR, 13.10.2018