Zwillinge / Nonsens-Gedicht
Es war einmal ein Zwillingspaar,
das sich so gar nicht ähnlich war.
Eins von ihnen rund und dick,
dem andren fehlt ein kleines Stück.
Doch hielten sie ganz fest zusammen,
dieweil von einem Stamm sie stammen.
Der eine ist für festen Schritt,
er zieht dabei den zweiten mit.
Und wenn der nicht mehr weiter kann,
hängt er am starken Bruder dran.
So haben sie mit zweifach Kraft
ein ganzes Dasein gut geschafft.
Doch wer am meisten Kraft gegeben,
merkt es dann nach schwerem Leben.
Er wird nun müde, er wird matt,
den Zwilling er am Halse hat.
Doch dieser ist drauf eingestellt,
dass der Stärkere ihn hält.
Es hatten beide sich fürs Leben
ein dickes Ehrenwort gegeben.
Doch nunmehr kommen sie zum Schluss,
dass sich hier was ändern muss.
Ehe sie nun noch mehr trennte,
gehen beide in die Rente.
Was lässt sich sagen oder tun?
es gilt das Recht, sich auszuruhn
Und die Zwillinge, die Kleinchen,
das sind meine beiden Beinchen,
auf denen ich so viele Jahre –
von der Wieg´ bis fast zur Bahre –
und das war ihr Zweck und Sinn
hin und her gelaufen bin.
Auch wenn sie nunmehr nicht mehr können –
Ich werd mich nicht von ihnen trennen
Dass sie mich so lang getragen,
dafür möcht ich Dank jetzt sagen.
Werd ein Fahrgestell uns kaufen.
Und dann muss auch niemand laufen.
Die Spazierfahrt durch den Park…
Wirklich super, bärenstark!
Meine Beine link und recht
finden das auch gar nicht schlecht.
Alle beide, recht und link
sind gemeinsam mit mir flink.
Ich und dieses Zwillingspärchen
Verbringen so noch manch ein Jährchen.
Vielleicht -
wenn´s reicht!