Selbstbetrug

Ein Gedicht von Thomas
Die Mücke sticht nur um zu leben,
mich ärgern will sie damit nicht.
Sie will nicht matchig an mir kleben,
weil ich sie töte wenn sie sticht.

Es ist passiert, mich plagt's Gewissen.
Sie wollte nur ihren Hunger stillen.
Ein Tröpfchen Blut wär' mir "entrissen"
und dafür musste ich sie killen?

Doch ließe ich alle Mücken trinken,
alle Mücken dieser Welt.
Ich würde müd' zu Boden sinken,
denke nicht dass es mir gefällt.

Doch ließe ich alle Mücken saugen,
gerade so wie's ihnen schmeckt,
wären trübe meine Augen,
denn ohne Blut wäre ich verreckt.

So lüge ich mir die Wahrheit fein,
ein Tröpchen Blut könnt' ich entbehren.
Denn diese Mücke war allein,
sie könnt mich nie komplett entleeren.



Thomas
* 04.01.1973
+ an einem anderen Tag - nicht heute

Informationen zum Gedicht: Selbstbetrug

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29.12.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Thomas) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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