An den Hund

Ein Gedicht von Sylvia Spornberger
An den Hund

Du hast mir so viel Zärtlichkeit
geschenkt,
so viel bedingungsloses Vertrauen,
dass ich darüber manchmal
sogar erstaunt war,
weil ich so etwas nicht kannte.

Manchmal warst du mir lästig,
ein Klotz am Bein,
aufdringlich, gierig, unübersehbar
und im Weg,
eben DA, gerade dann,
wenn ich glaubte, dich keinesfalls
brauchen zu können.

Jetzt ist das anders.
Ich werde dich nie wieder
in meiner Nähe haben.
Erst jetzt beginne ich, zu begreifen,
was deine oft herausfordernde Gegenwart
mir bedeutet hat.

Du konntest nie die Haustür öffnen
oder den Kühlschrank,
oder eine deiner Futterdosen.
Weil ich das konnte,
liebtest du mich !

Und jetzt bist du fort
und ich wusste das alles schon vorher.
Der Mensch bin ja ICH, du Hundetier
und du fehlst mir so sehr,
du mit deiner nassen,
neugierigen Schnauze,
du lieber, unvergleichlicher,
unvergesslicher HUND !

Informationen zum Gedicht: An den Hund

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20.10.2021
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