Abraxas

Ein Gedicht von Sunyata
In fahlem Zwielicht war müde ich erwacht,
Als ich dich eines kalten Winterabends fand
Wie Mondlicht schimmert deiner Worte Gewand,
Es blühn‘ Gedanken dir wie Lotus bei Nacht
Du zeigtest mir flüsternd dein geheimes Kainsmal
Und schreiend solltest du entblößen das meine
Andre waren mir ein Rätsel, kalt wie Steine
Du allein sprachst aus, was mir die Worte stahl


Als Steppenwölfe leckten wir das Blut unterm Rad,
Zogen ins Morgenland und folgten Buddhas Pfad
Das Ziel der Abenteuer war es allein
Noch ein Schrittchen näher an meinem selbst zu sein


Die Berge ließen deine Seele wie Laub entschweben
Hier solltest du dich zuletzt am Frühlingswind erquicken
Zwischen Zedern wollte ich dich dort zum ersten Mal erblicken
Einsam lag das Grab, keine Blume war daneben.


Erst jetzt warst du auch tot für mich.


Nie hab ich den Händedruck gespürt, niemals kreuzten sich unsre Blicke, du hast mich nicht gekannt
Doch gabst du meinen Schmerzen Worte, süchtig nur nach dir verschlang ich deine Bücher ganz gespannt
Und ja - ich weiß wir war‘n verbunden, in uns da schlug das gleiche Herz, waren im Geist verwandt.

Informationen zum Gedicht: Abraxas

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14.02.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Sunyata) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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