Für einen Werdenden
Ein Gedicht von
Solyluna Joppien
Ich bin verloren,
wie fast jeden Tag,
im geschäftigen Treiben,
scheinbar ohne Müh und Plag.
Und treibe selber mit,
denn das stille Ruh´n
ohne das eigene Tun
lässt mich erschaudern
mit zagem Zaudern.
Dass all das Rennen
Der vergebliche Versuch mag sein,
zu erkennen,
was meine Seele sich dachte,
als sie sich brachte
in diesen Tanz der Körper,
der mehr Schwere ist,
als Leichtigkeit,
weil er so sehr klebt an der Vergangenheit.
Wieso existiert nur der Blick nach hinten,
wo doch am Horizont die Sonne steht,
um mir den Weg zu weisen,
für noch nicht gegangene Reisen.
Denn im Kopfe,
da gab es immer
den kleinen Schimmer,
dass es wird geben
ein freies Leben,
ganz ohne Gewimmer.
Dieses jedoch war verhangen,
mit großem tiefem Bangen,
ohne Vertrauen,
sowie ohne das Bauen
für das ewig Seiende
und gerade deshalb Befreiende.
Niemand kann mir geben,
was meine Seele sich dachte,
als sie sich brachte in diesen Tanz der Körper,
der sollte sein
Leichtigkeit in Verbundenheit
mit Sonne und Mond
und gelebter Einigkeit.
Meine Seele,
sie will sich aus weiter Ferne,
doch immer wieder gerne,
einspüren
in diesen Tanz der sich formenden Körper,
zu ziehen die ehrliche Bilanz,
ganz ohne den großen Firlefanz.
Doch dreh ich mich um
Und seh doch nur das Alte
Und mir schon Bekannte,
was ich damals
eingefahrene Gewohnheit,
aber auch Wahrheit,
nannte.
Jedoch der ewigen Wahrheit folgend,
die immer währt,
auch trotzdem es in den Körpern gärt,
sollte daraus entstehen ein reiner Saft
mit sehr viel Kraft
den die ewig suchende Seele nährt.
Jetzt darf ich spüren,
was die Seele sich dachte,
als sie sich brachte,
in diesen fortwährenden Tanz
der Körper und Sterne
der sich noch nicht geformten Bilanz.
02/12
Solyluna