Uijuijui Karneval
Ein Gedicht von
Simon Käßheimer
Der Karneval lebt an der Bütt
und alle Narren machen mit.
Nur leider hat sich rumgesprochen,
wird hier auch gern Moral gebrochen.
Es küss`n sich schwul die Bürgermeister,
der Fußballvorstand wird stets feister.
Und letztlich heimlich und voll Schein,
soll`s alles ja nicht lustig sein.
Das ham wir alles schon geseh`n,
da war der Karneval noch unbequem.
Doch damals und nicht so verkrochen,
hätt sich`s als Stilbruch rumgesprochen.
Und wär gekommen auf der Bütt,
doch heute macht`s halt jeder mit.
Ich für mich selbst auf jeden Fall,
sag Uijuijui du Karneval.
Wo sind wir heut nur hingekommen,
man hat das schönste dir genommen.
Die Minderheiten und die Faulen,
die tust auch du am Arschhaar kraulen.
Und letztlich bleibt nur was da ist,
fast selber G´stank wie Alltagsmist.
Mit wahrer Schelmhaftigkeit und Narredei,
ist es anscheinend jetzt vorbei.
Ich sag`s zum Schluss für einen und für zwei,
das finde ich ein dickes Ei.
Ich mach`s nicht mit,
ich geb dem Karnevalsvorstand - leider symbolisch nur - `nen Tritt.
Er hat`s verdient ich weis es halt,
nennt mich `nen Narr verbohrt und alt.
Doch eines das hab ich versprochen,
mit Dummheit wird stets gleich gebrochen.
Denn aufrütteln gewitzt ist Narredei,
für mich ist`s damit nicht vorbei.