Wandervogels Zauberreich
Ein Gedicht von
Sigrid Drescher
In der Seele dunklen Schluchten
Wanderstäbe Heimkehr suchten
Steinig wars und sonnenfern
abgrundtiefer Wesenskern
Traurigkeit und Einsamsein
tausendfaches Kleingestein
Angefüllt mir Windgeräuschen
Stolperfallen Sinne täuschen
Wohin auch die Augen schweifen
keine Hand nah zum Ergreifen
Einzig hier in dieser Stille
zählt ausschließlich Gottes Wille
Lässt dich an dem Orte weilen
hält verdeckt ganz andere Zeiten
Ist in voller Größe hier
niemand sonst stört sein Revier
Bis Du dann ermessen kannst
welchen Wert der Lebenstanz
Gelöst sind alle Sperren nun
aufgeweicht und Illusion
Geläutert klar, der Sinne mächtig
steigt empor das Wesen prächtig
Allumfassend weitgedacht
Höllenfürsten ausgelacht
Herzensliebe neu erstritten
Seele Du hast ausgelitten