Frühling
Ein Gedicht von
Roman Tieck
In dieser Zeit
ist der Himmel so weit.
Schäfchen zieh’n
darüber hin
und grasen im Blau
auf himmlischer Au
als luftige Herde
hoch über der Erde.
Im Winterkleide
noch, prunkt die Weide
mit ihren Kätzchen.
Ein fröhliches Schwätzchen
halten die Meisen,
und Wärme verheißen
die südlichen Winde,
die lau und linde
die Wangen streicheln.
Der Nase schmeicheln
süße Düfte,
welche die Lüfte
mit sich führen
und die in der Brust
die maßlose Lust
zum Leben schüren.
Schon knospen die Bäume,
alte Träume
werden wahr,
und du hörst klar;
wie’s von fern und nah
tönt: Der Frühling ist da.