Aquarium

Ein Gedicht von Robbe
Statt nur die Glotze anzustieren,
sind wir jetzt Freund mit Kiementieren.
Beäugen andächtig und stumm,
das Zierfische-Aquarium.

Man vergisst Unwägbarkeiten,
wenn sie still durch's Wasser gleiten.
Vorm Glas genießen wir die Show...
Doch geht's den Tieren ebenso?!

Tagtäglich müssen die ansehn,
wie Menschen durch den Alltag gehn;
wenn sie lieben und auch streiten,
pflegen ihre Eitelkeiten.

Dass sie lügen und betrügen
und auch ihren Nachwuchs rügen!
Könnt' der Fisch nur selbst bestimmen,
wo er möcht am liebsten schwimmen!

In einem Fluss, See oder Meer,
dort wäre er noch wirklich wer!
Nicht mal als Mahlzeit auf dem Tisch,
dient ein solch edler Heimzierfisch.

Er fühlt sich nutzlos, sehr beengt.
Am liebsten hätt' er sich erhängt
oder mit 'nem Colt erschossen.
Doch, wie soll das gehn mit Flossen?

All das tut ihn doch mächtig kränken.
Bleibt ihm nur eins, sich zu ertränken!

Informationen zum Gedicht: Aquarium

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03.01.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Robbe ) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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