Der Naschbär

Ein Gedicht von Reinhold Paulus - H.
Ein Bär, ein Bär, ein brauner Bär,
der sucht sich was zum Naschen.
Er tapst ins Haus, ist groß und schwer,
durchwühlt die Einkaufstaschen.

Da rollt die Flasche Wein vom Tisch,
der Bär zerdrückt die Eier.
Er lässt vom frischen, rohen Fisch
nur Gräten für Frau Mayer.

Reißt dann ein Päckchen Zucker auf,
leckt Honig aus dem Glase.
Der alte Bär, er brummt und schnauft,
von Mehl ist weiß die Nase.

Dort, hinterm Ofen, gut versteckt,
da ducken sich zwei Katzen
und denken mäuschenstill vor Schreck,
„Das Biest hat große Tatzen!“

Nun sitzt er im Tomatensaft,
spielt mit der Bonbondose,
trägt überm Kopf, am Ohr gestrafft,
Frau Mayers Unterhose.

Auf dieser tanzen kunterbunt
gemalte Kuschelbärchen.
Der Naschbär lacht sich kugelrund,
und - glaubt ihr so ein Märchen?

Informationen zum Gedicht: Der Naschbär

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11.03.2019
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