Vom eignen Spiegelbild durchschaut
Ein Gedicht von
Reiner Rinkes
Ich:
Wie ich es richtig sehe, bist du ein ziemlicher Sarkast
Mein Spiegelbild:
Es gibt hier nichts zu sehn, nur, dass du keine Ahnung hast
Und grade was verwechselst, wenn überhaupt was zu mir passt
Solang ich hier gefangen bin, das trifft es leider ehr
Bin ich ein eingesperrter, ausgemachter Zyni-ker
Und weiß, daran verzweifl`ich fast, mir keinen Ausweg mehr
Ich wär ja froh, könnt ich hier zwischen Geh`n und Bleiben wählen
Es ist nur so, weil es dir scheinbar Spaß macht, mich zu quälen
Macht es natürlich wenig Sinn, es dir gerade zu erzählen
Nur weil ich nicht zufrieden bin, soll ich mich jetzt beschweren
Du da draußen, ich hier drin, was gibt’s da groß zu klären
So richtig wütend wär ich erst, wenn wir identisch wären
Denn dann wär ich mit Sicherheit total beschissen dran
Weil ich dich grad aus gutem Grund, verdammt nicht leiden kann
Du stellst dich dumm und fragst warum – weil du hier der Sarkast bist, Mann!
Ich hab nur leider nichts davon, mich über dich groß zu beklagen
Egal, ob es mir passt, ich muss dich wie du bist ertragen
Im Gegensatz zu dir, du hast die Wahl, kannst mich zerschlagen