Underdog … under dogs
Ein Gedicht von
Reiner Rinkes
Ein Poet, bei seinen Werken
ständig von denselben Leuten
immer wieder, fast schon peinlich
mit dem gleichen Lob bedacht
hat er ohne es zu merken
darauf kann es nur hindeuten
leider mehr als nur wahrscheinlich
keinen Schritt nach vorn gemacht
Lyrik, die so ausgeleiert
dürfte längst nicht mehr so heißen
nur weil eine Fangemeinschaft
unbeirrbar darauf schwört
Sprache, die so kraftlos eiert
können nur noch Köpfe preisen
wo sie’s grad so lang hineinschafft
wie sie nicht die Ruhe stört
Fans, die eisern zu ihm stehen
bis er ersten Rost ansetzt
solche Art Erfolg macht schläfrig
ist ja auch zu angenehm
Etwas Neues anzugehen
was er eigentlich sonst schätzt
hier versäumt er es fast sträflich
weil es so verdammt bequem
Gläser klirren, Korken knallen
wird sein neues Werk begossen
ohne Leidenschaft geschrieben
hat es weder Kraft noch Schwung
Kann nur wahren Fans gefallen
haben`s gleich ins Herz geschlossen
was sie aber gar nicht lieben
jede Art Veränderung
Und wie steht’s um die Eliten?
Und was sie zum Besten geben?
Und die Kreise, die sie loben?
Auch ihr Lob dreht sich im Kreis
Haben auch nicht mehr zu bieten
wozu noch nach Höh`rem streben
wenn er irgendwann dort oben
ist und auch nicht weiter weiß?
Sind auch keine Fans, die loben
`s ist die Konkurrenz, dort oben
Tut dies fast schon überschwänglich
doch genauso unverfänglich
klingt ihr “Klasse! Toll wie immer.“
Oder, was beinah noch schlimmer
freundlich bissig “Weiter so!“
Denn das heißt ja irgendwo
dass es wohl zu mehr nicht reicht
Unter uns: Es stimmt vielleicht