Über den Umgang mit Kritik
Ein Gedicht von
Reiner Rinkes
Kritik – allein nach der Prämisse
Dass sie am besten funktioniert
Wenn sie sich boshaft präsentiert
Durch ständige Totalverrisse
Oder, um noch tiefer zu verletzen
Wird sie ganz perfide und gemein
Ihre permanenten Nörgelein
Gezielt wie feinste Nadelstiche setzen
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Kritik – wenn ich sie so verstehe
Als eine eigne Disziplin
Im disziplinlos Runterziehn
Wird klar, dass ich es kritisch sehe
Denn sie kann mich jederzeit vernichten
Auch wenn sie, wie es so gerne heißt
Sich als haltlos hinterher erweist
Mich trotzdem dauerhaft zugrunde richten
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Kritik – was soll ich also sagen
Solang sie hart ist, aber fair
Tu ich mich damit auch nicht schwer
Fällt es mir leicht, sie zu ertragen
Manchmal möcht ich aber vor ihr fliehen
Wenn sie mich zu oberflächlich preist
Oder völlig in der Luft zerreißt
Allein, ich kann mich ihr nicht ganz entziehen
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Kritik – einmal in ihren Fängen
Egal ob sie berechtigt ist
Sogar, wenn sie der größte Mist
Am Ende bleibt doch etwas hängen
Längst hab ich gelernt damit zu leben
Und komm mittlerweile zu dem Schluss
Dass sie nicht mal konstruktiv sein muss
Denn jede Art Kritik kann mir was geben