Musenschelte
Ein Gedicht von
Reiner Rinkes
Du bist und warst halt immer schon
Der sprudelnde Quell meiner Inspiration
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Mit einer wahren Fülle an Ideen
Sorgst du dafür
Dass sie auch mir
Etwa beim Schreiben
Erhalten bleiben
Beziehungsweise neu daraus entstehen
Ich hab von dir nur Bestes zu erwarten
Weil alles passt
Was du verfasst
Doch was mitunter
Zuletzt darunter
Ist dir schon nicht mehr ganz so gut geraten
Was dir bisher fast spielerisch gelungen
Kommt längst nicht mehr
So leicht daher
Du scheinst seit Tagen
Wie angeschlagen
Du tust dich schwer, dein Stil wirkt nun gezwungen
Wenn überhaupt, erklärt sich mir dein Schwächeln
Mit deinem Hang
Schon beinah zwang-
-haft zu gefallen
So geht`s wohl allen
Die irgendwann zu sehr nach Beifall hecheln
Dass die da unten dir zu Füßen liegen
Bringt dich nicht raus
Das hältst du aus
Doch die da oben
Seit sie dich loben
Ist der Applaus dir erst zu Kopf gestiegen
Was du um ihrem Anspruch zu genügen
So alles treibst
Zusammenschreibst
Ist so bescheiden
Das mit uns beiden
Ich sag mal so: Es war mir ein Vergnügen
Als sich noch tintenfederleicht ergossen
Der Worte Flut
Mit frischem Mut
Als du dich trautest
Auf Neues bautest
Hab ich fast jedes Wort von dir genossen
Nur leider ist nicht viel davon geblieben
Die reiche Brut
Tut dir nicht gut
Den als Eliten
Getarnten Nieten
Genügt schon, wenn das Alte einfach umgeschrieben
Entsprechend überschwänglich preist die Hautevolee
Dein Werk und passt damit zu gut in das Klischee
Der Kultur- und Kunstversteher
Opern- und Theatergeher
Den zur Vernissage und zu Festen
Meist im kleinen Kreis gelad`nen Gästen
Wo zur Begrüßung ein Glas Sekt
Die eher schlichten Geister weckt
Die sich tummeln auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten
Ihre Kleinen begeistern sich ehr für das Reiten
Als den öden, blöden Klavierunterricht
Sie empfinden das Üben als lästige Pflicht
Doch will das nichts heißen in diesen Kreisen
Wo sie früh schon lernen sich durchzubeißen
Für ein gutes Leben und schlechte Kritik
Übersehen sie müdem, gelangweiltem Blick
Und wenn mir auch all das egal ist an sich
Schau ich doch voll Sorge auf dich und auf mich
Denn sie haben ganz dreist und unverhohlen
Erst dir und dann mir die Ideen gestohlen
Warum du auf der Stelle trittst
Trotz dem Talent, das du besitzt
Und ausgerechnet hier und jetzt
Vermehrt auf Altbewährtes setzt
Nicht kreativ bist wie gewohnt
Du hast erkannt, dass es sich lohnt
Solang die Pseudo-Intellektuellen
Dir fürstlich Honorar in Aussicht stellen
Und du lässt dich von diesem Haufen
Wie eine Edelhure kaufen
Das hätt ich nie von dir gedacht
Schließlich hast du`s bei mir noch umsonst gemacht