´chick´sal
Ein Gedicht von
Reiner Rinkes
Hühner enden früher oder später,
früher als Ei oder später im Bräter.
Oder landen aufm Grill,
wenn das ´chick´sal es so will.
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Das Huhn, das noch so grade eben
dem todessichren Ei entschlupft,
hat trotzdem nicht mehr lang zu leben.
Es wird schon bald danach geschlachtet,
bis auf die nackte Haut gerupft,
und wenn man es dann so betrachtet,
hat es mit einem ´chicken´ Huhn
rein optisch nicht mehr viel zu tun;
wie es im Kühlregal verstaut,
so daliegt mit `ner Gänsehaut.
Solang bis jemand Appetit
bekommt auf Hühnchen mit Pomm Fritt.
Je nach Geschmack wird er es würzen
und sich, nachdem er es gefüllt,
am liebsten sofort auf es stürzen.
Doch damit muss er erst noch warten
bis es auch richtig durchgegrillt,
beziehungsweise durchgebraten.
Dem einen schmeckt die Hühnerbrust,
der andre hat auf Schenkel Lust.
Der nächste wieder mag die beiden
Flügel, die auf beiden Seiten
herrlich duften, rechts und links,
knusprig zarte ´chicken wings´.
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Das Huhn, wie es bisher serviert,
selbst wenn es seinen Kopf verliert,
behält, sonst wenigstens am Stück,
von seiner Würde was zurück.
Ein sinnlos hingemetzeltes
Huhn, das als Geschnetzteltes
endet oder Frikassee:
Allein der Anblick tut schon weh.