Der Klang des Weines

Ein Gedicht von Reiner Künzel
Tag für Tag im warmen Hang,
wachsend in des Südens Wonne,
eine Traube leise sang
durch die Lebenskraft der Sonne.

Durch der Strahlen reinen Geist,
prallgefülltes Zuckerwesen,
sang von Wahrheit und auch Fleiß,
plötzlich wurd sie abgelesen

und gemeinsam mit den andern
zart gepresst und ausgedrückt,
auf den Lippen, wie beim Wandern,
eine Weise voller Liebesglück.

Auch mit Hefen klein und frei,
und in ’nem Fass voll Dunkelheit,
erklingt ’ne zarte Melodei
von Lebensmut und Einsamkeit,

von Sehnsucht der man frönt,
steter Singsang über Zeiten,
rund gereift und sanft geschönt,
weich verkorkt um zu begleiten

mein Verlangen nach dem Schluck
von Wahrheit ohne Aderlass
träller ich nun ohne Druck.

In vino veritas.

Informationen zum Gedicht: Der Klang des Weines

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28.04.2011
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