Tiefsee
Ein Gedicht von
Ralph Bruse
Wir wollen uns dort wiedersehen,
wo wir vor Längerem schon waren.
Ist es an uns, dann auch zu gehen,
bei jedem Wind in lichten Haaren?
Wir können hier, am Ufer, sitzen,
wie weltfremd, ohne Blick zur Uhr -
die Sommertage ganz verschwitzen:
tief in uns, oder schweigend nur.
Und kommt die Nacht auf leisen Sohlen,
sind wir eventuell mal fort -
lassen uns dann vom Flüstern holen
und sind am Morgen wieder dort.
Wir haben eigentlich nicht viel.
Wozu das Müssen oder Sollen?
Vielleicht reicht auch das eine Ziel:
daß wir uns nur fühlen wollen.
(c) Ralph Bruse