Und ich sitze auf dem Mond
Ein Gedicht von
Philipp Nern
Und ich sitze auf dem Mond,
die Sterne sind mein Geist.
Und ich sitze auf dem Mond,
auch wenn du das schon weißt.
Ich dehne mich empor,
dass mach‘ ich;
seit dann und wann.
Warum fühle ich dich hier,
obwohl ich dich nicht fühlen kann?
Und ich sitze auf dem Mond,
die Sonne strahlt mich an.
Doch hast du schon vergessen,
dass ich gar nicht atmen kann?
Meine Brust inzwischen leer,
die Wärme ist verschwunden.
Ich strecke meine Finger,
sie zeigen nur die Wunden.
Ich werfe diesen Brief,
das werd‘ ich;
so stark ich kann.
Doch wirst du ihn denn finden,
ich hänge nun am Strang.
Ich schreibe diese Worte,
auf ein kleines Stück Papier.
Mein Kummer macht mich irre,
was stimmt denn nicht mit mir?
Der Boden unter mir,
wird schwächer immer mehr.
Meine Füße werden Asche,
das Stehen fällt mir schwer.
Und ich sitze auf dem Mond,
und schreibe um mein Leben.
Doch was nützen diese Zeilen,
wenn sie dir nichts Wahres geben?